„Zu viel des Smarten? Wie viel Assistenz braucht der Mensch?“ – Interdisziplinäres Symposium an der Universität Rostock
Am 25.06.2013 fand ein interdisziplinäres Symposium an der Universität Rostock statt, bei dem sechs ausgewiesene Experten aus ganz Deutschland Vorträge zur fortschreitenden Durchdringung des Alltags mit Assistenzsystemen hielten. Auf der von zwei Doktoranden organisierten Veranstaltung solllten besonders die Auswirkungen neuer Technologien auf Mensch und Gesellschaft diskutiert sowie andere Promovierende und Studierende motiviert werden, die aktuellen Entwicklungen und eigenen Forschungsarbeiten kritisch zu hinterfragen.
Durch die ständige Präsenz von Smartphones und Navigationssystemen sind die meisten Menschen schon heute vertraut mit Assistenztechnologien, einer Technologiesparte, die in Zukunft fast alle Bereiche des Alltags durchdringen wird. Intelligente Fahrzeuge oder auch die Vernetzung aller technischen Systeme in einem Haus sind dabei nur die ersten Schritte. Doch welche Auswirkungen haben die Entwicklungen in diesem Bereich auf unser Leben und unsere Gesellschaft in der Zukunft? Dieser Frage sind die Doktoranden des Bereichs Informatik Alexander Gladisch und Philipp Lehsten nachgegangen. Dabei wollen sie sich nicht mit eigenen Ergebnissen begnügen, sondern im Dialog mit anderen Promovierenden und Studierenden aus anderen Fachbereichen die Thematik aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachten.
Um einen umfassenden Einblick in die Thematik zu gewähren, sind sechs Referenten von verschiedenen deutschen Universitäten auf die Problematik der Fragestellung in ihren jeweiligen Fachdisziplinen eingegangen. Diese reichten von Informatik und Physik bis hin zu Medizin und Philosophie. Thematisiert wurden neben technischen Aspekten wie der Schlüsselrolle des Smartphones in der Zukunft auch Fragen nach der Autonomie und Privatsphäre des Menschen sowie Nutzen und Gefahren von Assistenzsystemen für die alternde Generation. „Die Technologien, die wir heute entwickeln, sind die, mit denen wir morgen leben müssen, wenn wir alt sind – und genau darum müssen wir uns auch heute mit dem Potential und den Risiken dieser Entwicklungen auseinandersetzen“, sagt Philipp Lehsten, einer der Organisatoren des Symposiums. Neben den Referenten nutzten auch viele Teilnehmer die Gelegenheit, eigene Arbeiten und ihre Sicht auf das Thema als Poster zu präsentieren und sich intensiv mit den anderen Besuchern dazu auszutauschen.
Während die Veranstaltung anfangs nur für Promovierende geplant war, zeigten bald auch Studierende und Mitarbeiter der Universität großes Interesse. Daher konnten am Tag des Symposiums über 50 Gäste begrüßt werden.